Das Geheimnis der tantrische Sexualität…
….ich würde ja auch gerne schreiben… enthüllt. Aber seien wir ehrlich, Tantra ist ein spiritueller Weg und dieses Mysterium selbst zu enthüllen- is kind of the point.
Im heutigen Blogbeitrag beleichten wir, was tantrische Sexualität eigentlich ist.
WTF is tantric Sexuality?
bringen wir etwas Klarheit in das Konzept, indem ich eine kleine Unterscheidung der verschiedenen Qualitäten bringe. Diese Kategorisierung habe ich von meiner Lehrerin Layla Martin übernommen und ich finde sie sehr gelungen.
Holistische Sexualität
In der holistischen Sexualität fangen wir an, unsere Sexualität zu erweitern. Von dem zweidimensionalen- rein raus- Ziel ist Orgasmus und überhaupt gibt es in richtigen Sex nur Lust als Emotion und Gefühl-
tauchen wir ein in die tieferen Realms der Sexualität. Wir erkunden und verstehen, dass Sex mehr ist. Intimität, Heilung, Trauma- Release. In der ganzheitlichen Sexualität lernen wir, dass alle Emotionen Platz haben. Wut, Trauer, Taubheit, Teil unserer sexuellen Erfahrung sind genauso wie ekstatische Freude, Lust, Liebe. In der holistischen Sexualität lernen wir diesen Teil des Mensch- Seins über unsere Sexualität zu integrieren und zu leben. In meinen Augen ein sehr heilsamer und wichtiger Weg.
Heilige Sexualität
Hier fangen wir an, unsere Zehen und Füße in das Wasser des Bewusstseins zu tauchen und schon ein paar Runden schwimmen zu gehen. Heilige Sexualiät erkennt und versteht die Energiekörper und die verschiedenen Energie-Lagen des Menschen. In der Heiligen Sexualität können wir sogenannte Energy Awakenings erleben, z.B. in der sexuelle Energie ins Herz sublimiert (aufsteigt) und sich dort als ein Erlebnis von ozeanischer Liebe manifestiert. Oder dass wir ein intensives Energie- Erlebnis im Vishuddha Chakra (das Energiezentrum in der Kehle) haben und auf einmal Raum und Zeit irgendwie relativ werden. In der heiligen Sexualität erleben wir alternative, veränderte Bewusstseinszustände, die aus mancher Perspektive als “paranormal” eingestuft werden. Damit öffnen wir uns einer Reihe an Phänomenen, die aus unser westilchen Perspektive vielleicht sogar beängstigend werden können, aber in z.B. den yogischen Traditionen durchaus bekannt und wohlgewollt.
Ich persönlich fand es immer sehr hilfreich, einen Lehrer und eine Gemeinschaft zu haben, die mir geholfen haben, diese Effekte zu verstehen und auch zu lernen, wie man mit ihnen umgeht.
Tantrische Sexualität
Tantra ist ein spiritueller Weg, der anerkennt, dass wir hier und jetzt Gott/ Göttin in Manifestation sind. Jede Frau, Mann, Wesen ist in sich komplett. Tantra nutzt die verschiedenen Erlebnisse und Manifestationen des Mensch- Seins als Portal zum tieferen Erkennen des Selbst. D.h. in der tantrischen Sexualität entsteht die Option und auch der Wunsch, sich voll selbst zu erkennen. Erleuchtung. Tantra als spiritueller Weg erkennt z.B, dass die Freuden des Alltags und damit auch der sexuellen Energie verbunden und ein Türöffner für die tiefere Freude, “the supremely pleasurable experience of totality, enlightenment” ist (Zitat aus dem Buch Introduction to Tantra von Lama Yeshe)
Tantra beinhaltet die beiden anderen Formen der Sexualität. Im Tantra lernen wir u.a. auch dichte und schwierige Emotionen zu transmutieren und transformieren- “transform the poison into nectar”. Was den tantrischen Weg so effektiv und stark macht.
A circle of pleasure and purification
Nun ist es so, wenn wir uns auf diesem Weg begegnen und z.B. die verborgenen Aspekte unserer Sexualität erkunden, dass erstmal allerlei unterdrückte Emotionen auftauchen. Die Wut, Frustration, der Schmerz.
Manche meiner Klientinnen fragen sich dann ernsthaft:
Mache ich was falsch?
Die Antwort ist nein.
Diese Purification Effekte sind Teil und logische Konsequenz, wenn wir anfangen, die tieferen Lagen unseres Selbst aufzuwecken. Und darin ist auch ein großes Geschenk: denn nun haben wir die Chance, genau diesen verborgenen Aspekt zu integrieren (die Alternative wäre, dass wir ihn unterdrücken und dann weiterhin als unbewusste Neigung ausleben).
Das kann manchmal schon ein wenig crazy werden. Du kannst dir vorstellen, dass die schlafenden Hunde, die wir als kollektiv und Gesellschaft auf jeden Fall vermeiden wollen- um die wir herumschleichen-
als Tantriker und Tantrikerin weckst du sie auf. Als würdest du dich mit einem Megafon daneben stellen und anschreien.
Manchmal unterliegen wir auch dem Irrtum, dass dieses spezielle Muster ein kleiner niedlicher Straßenhund ist, der hier ein Mittagsschläfchen hält und stellen fest, wenn das Ding dann aufwacht dass es doch wohl der dreiköpfige Höllenhund aus den Untiefen meines Unterbewusstseins ist.
Bad luck aber passiert. Ich will an dieser Stelle auch normalisieren, dass ich mir auf diesem Weg oft die Frage gestellt habe, ob ich noch ganz normal im Kopf bin, mich bewusst und willentlich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen.
Also es ist es wert, definitiv. Auf der anderen Seite stehen mehr Flow, Freude, Lust, Liebe, keine Frage. Aber wenn man auf der Purification Seite dieses Kreislaufs ist, kann es schon auch unangenehm sein.
Mit diesen Purification Effects umzugehen, das ist ein ganzes Skill Set an sich. Es lohnt sich, in dieses zu investieren.
Wenn du mehr von dem Thema hören willst, habe ich hierzu ein Video aufgenommen (Altersschranke auf 18, da ich das Wort Sexualität benutze):